Lieber erfreue ich mich an der letzten "gesunden"Mode in Bangkok. Überall wird frischer Granatapfelsaft angeboten. Richtig schön nicht?
Und dann wird gebaut hier -wie immer. Auch wenn man es nicht so gut erkennen kann: Frauen auf dem Bau sind weit verbreitet. Und Handarbeit ist auch bei den höchsten Wolkenkratzern angesagt.
Nachdem ich meinen vorerst letzten Tag Bangkok mit netten Beobachtungen, einem erfrischenden Plausch im Pool und einer unglaublich entspannenden Schulter-Kopf- und Fussmassage sehr angenehm verbracht hatte, wartete ich auf den Nachtzug nach Nong Khai.
Nach dem Abendessen im Bahnhof is er da, dea Bayer, a Uahviech, dessen lange speckige Haare von einem japanischen Kamikazestirnband (ja, das mit dem roten Punkt, der roten Sonne Nippons) gehindert werden, in den chronisch offenen Mund zu fallen.
Ich sitze zwar fünf Tische weiter, aber ich kann nicht verhindern, seinen Ausführungen folgen zu müssen. Es ist unglaublich, übernatürlich, unheimlich und einschüchternd: Der Bayer hat die Lösung für jedes Problem auf dieser Welt! Und anstatt diese Rede vor der Uno-Vollversammlung zu halten, verklickert er diese tiefen Wahrheiten einem zufällig am selben Tisch sitzenden , jungen deutschen Paar. Und so fast automatisch wird die Reihe mit leeren Bierflaschen neben unserem Kamikaze-Bayern immer länger...
So, es ist Zeit aufzubrechen, sonst verpasse ich noch den Zug, sage ich mir als richtiger Schweizer. 20 Minuten vor dem Fahrplantermin schleppe ich meine Siebensachen zum Perron. Ich warte die 20 Minuten, dann noch einmal eine Viertelstunde, eine weitere halbe Stunde und dann fährt der leere Zug ein. Wagen 10 und der Sitzplatz 6 werden geentert und von mir aus könnte es los gehen. Aber es vergeht nochmals eine halbe Stunde, bis ich draussen am Fenster den himmlischen Bayern höre, der in meinen Zug einsteigt. Leider nicht in meinen Wagen, denn sonst könnte ich auch genau sagen, wie die Welt zu retten ist.
Das ist ein thailändischer Zweitklassschlafwagen.
Das ist mein Bett.
Und so sieht es tagsüber aus.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich doch noch, dass wir nicht ganz fahrplanmässig in Nong Khai angekommen sind. Ich durfte über vier Stunden länger Zug fahren - für das selbe Geld!
Nachdem ich mit drei anderen Wagemutigen von einer mittelalterlichen Thaiamazone auf einem gepimpten Tuktuk zur Grenze nach Laos gebracht wurde, habe ich 10 Dollar in einen laotischen Taxifahrer investiert. Ein gutes Geschäft. Dank ihm ersparte ich mir das Visum, das 35 Dollar gekostet hätte. Vor zwei Jahren waren es noch 30, und weitere zwei Jahre zuvor glaube ich, kostete es 10 Dollar. Galoppierende Inflation nennt man das.
Am Nachmittag habe ich ir dann ein Fahrrad gemietet und habe die überschaubare laotische Hauptstadt erkundet.
Und jetzt: Guet Nacht!
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